Herbst ist die Zeit, um zu ernten, Zeit, um zusammenzufassen. In Pawlodar war ein schönes Herbstprojekt Sprachcafe „Erntedank“ zu Ende. Die Teilnehmer des Projekts waren sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Was für ein Fest ist das? Welche Traditionen begleiten dieses Fest? Wie wurde früher und wie wird es heute in Deutschland, bei den Russland- und Kasachstandeutschen gefeiert?
Mit großem Interesse und Wunsch studierten die Projektteilnehmer die Geschichte des Festes und fanden nützliche Informationen über das Fest und sein Feiern.
Welche Bedeutung hat Erntedankfest?
Das Erntedankfest blickt auf lange Tradition zurück. Dieses Fest gab es schon in vorchristlicher Zeit. Vergleichbare Riten sind in Nordeuropa, Griechenland oder aus dem Römischen Reich bekannt. In der römisch-katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt.
Am 6. Oktober feiert man in Deutschland Erntedankfest. Das ist ein christliches Fest, an dem Gläubige Gott für die Gaben aus Feld und Wald danken. In vielen Gemeinden ist das einer der festlichen Höhepunkte des Herbstes. Im Mittelpunkt des Festes steht der Dankausdruck an Gott für die Ernteerträge.
Wie wird das Erntedankfest gefeiert?
Die Kirchen werden zum Erntedankfest mit dekorativen Gestecken aus Obst, Getreide und anderen Früchten geschmückt. Die Körbe mit Früchten und Obst oder Erntekronen werden zum Altar gebracht, um so Gott zu danken. Natürlich findet an diesem Tag auch ein Gottesdienst statt, an dem Gott noch einmal für die guten Gaben geehrt wird. Viele Gemeinden nehmen dies auch zum Anlass, um für hungernde und arme Menschen zu spenden. Anschließend wird dann ein Fest gefeiert, das ganz unterschiedlich ausfallen kann. In manchen Gegenden wird ein richtiges Festmahl serviert und es wird getanzt und gesungen, in anderen Gegenden wiederum gibt es sogar Jahrmärkte. Oftmals werden auch Strohpuppen auf einem Feld verbrannt.
Wie feiern Russland- und Kasachstandeutsche das Erntedankfest?
Die Deutschen erinnern sich an ihre Traditionen und halten sie in Ehren. Das gilt auch für die Erntefeste, die stets auf die Herbstmonate fallen, wenn die Erntearbeiten bereits abgeschlossen sind. Üblicherweise findet es als Volksfest mit Liedern, Tänzen und Spielen statt. Auch Gottesdienste in Kirchen gehören zum Erntedankfest dazu und man versammelt die ganze Familie an einem großen Festtisch.
Während des Projekts haben die Teilnehmer nicht nur ihre Kenntnisse über die Geschichte und Traditionen des Festes, sondern auch den Wortschatz zum Thema erweitert, das Sprachniveau erhöht. Das Projekt war eine großartige Möglichkeit für die Teilnehmer, ihre kreativen Fähigkeiten zu zeigen. Bereits zu Beginn des Festes organisierten sie eine Ausstellung von Gaben aus dem Garten, Feld, Wald in Form eines Stilllebens, das den geschmückten Altar in der Kirche symbolisierte.
Kreative Deutschstunden, mit informativen Videos, Liedern, Gedichten, Spielen, Aufgaben zum Thema des Projekts brachten gute Ergebnisse und vor allem gute Energie, schöne Laune, einen Sturm positiver Emotionen. Beim Basteln hatte die Kreativität keine Grenzen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene bastelten mit großem Wunsch die Festsymbole, und zwar die Erntekränze. Alle Arbeiten, die gebastelt wurden, wurden in der Ausstellung am Abschlusstag präsentiert.
Am Abschlusstag fand in einer gemütlichen und warmen Atmosphäre bei einer Tasse Tee für die Sprachcafeteilnehmer „Eigenes Spiel“ statt, mit der Teilnahme der Sprachassistentin des Goethe-Instituts Chantal Stannik.
Natalia Kolotowa, Deutschlehrerin
